
Eigentlich komplett irre: Meine aktuellen Motorradstiefel – Daytona Evo Sports – fahre ich seit 2001. DAS spricht für Qualität. Nach weit über 130.000 unter den Sohlen hindurchgezogenen Kilometern ist es Zeit für ein Update. Auch, weil mein neues Leder nach passendem Schuhwerk ruft.

Das Daytona-Konzept des zweischaligen Motorradstiefels mit separatem Innen- und Aussenschuh hat mich schon immer überzeugt. Spätestens nach den ersten wilderen Supermoto-Aktionen mit gezerrten Bändern und gebrochenen Zehen war mir klar: An meine Füße gehört etwas Stabiles. Der immer schon beste Stiefel von allen, der ultimative Security Evo, war allerdings finanziell nie darstellbar. Bei aller Hingabe zu erstklassigem, handgefertigtem Material: Einen ganzen Monatslohn wollte und konnte ich nicht dafür ausgeben. Und doch wusste ich: Der Tag wird kommen.
Seit 2001 fahre ich den günstigeren Evo Sports GTX. Das Paar, das durch einen lustigen Zufalls eigentlich ein Trio ist (habe irgendwann einen Stiefel zur Reparatur eingeschickt und ein komplett neues Paar zurückbekommen), trägt sich nach wie vor prima. Zwar ist die auf meiner Ducati so dringend benötigte Schaltverstärkung irgendwo in den französischen Alpen verloren gegangen und stabiles Stehen ist wegen der rundum abgeschliffenen Sohlen nicht mehr möglich. Ich ertaste meine Schräglage gerne mit den Füßen, das geht leider aufs Material.
Die gut gealterten Dinger sind immer noch wasserdicht – wenn ich nicht gerade stundenlang im Regen fahre – und haben eine göttliche Passform: Reinschlüpfen und vergessen. Der Klett in den Innenschuhen hält, die Reißverschlüsse der Außenhülle sind unversehrt. Das ist nach 20 Jahren, draußen in der groben Welt des schrägen Motorradsports, unfassbar.


20 Jahre auf Racern, Supermotos (und Harley …) hinterlassen Spuren
Das Profil der ursprünglich sehr griffigen Sohle hat sich im Laufe der Jahre verabschiedet, was meine geliebten Fotowanderungen ins Gelände etwas herausfordernder werden ließ. Tatsächlich bin ich dafür immer öfter auf Wanderschuhe ausgewichen. Das Wüten und Stürzen auf den Supermotos hat tiefe Narben hinterlassen, das Leder ist unter der Sonne der vielen Sommer ausgebleicht. Aber ich muss auch gestehen: Es hat nie auch nur die kleinste Menge Pflegemittel gesehen … Der Wechsel zwischen eisiger Sintflut und tropischer Hitze auf einer Fahrt in die Seealpen drehte die Treter schließlich olfaktorisch final auf Links. Aber hey: Nach über 20 Jahren haben sie einfach auch mal ihren Dienst getan.
Neuzugang –
Daytona Security Evo G3
Ich habe schon lange die Augen offen gehalten. Am Black Friday 2022 fand ich schließlich den Security Evo G3 in rot-weiß in einem bekannten Online-Shop. Obwohl der Preis bereits stark reduziert war, gab es noch einmal 20% Rabatt. Na dann …

Es wurde eindeutig Zeit für etwas Neues
Der G3 liegt satt und schwer am Fuß, wiegt pro Stück 1165 Gramm. Meine alten, allerdings auch gut zurecht geschliffenen Sports kommen auf jeweils 925 Gramm. Die Anfassqualität ist wie gewohnt und erwartet erstklassig: Rutschfeste Sohle, Außenhülle aus extrem widerstandsfähigem Känguruleder, auf der Motorradseite besonders dick und abgesteppt. Feinstes Ziegenleder im Innenschuh für einen leichten Einstieg und ein sozialverträgliches Schweißverhalten. Breiter, kräftig zupackender Klett und eine gnadenlos stabile Innenschale aus Aramid, einem Skischuh gleich. Der Reißverschluss lässt sich auch mit Handschuhen bedienen, der Zippergriff ist großzügig dimensioniert.


Das hebt: Der Innenschuh mit Aramid-Hartschale

Details: Alles doppelt vernäht, griffige Zipper, a****glatter Schleifschutz

Erstklassiges Material: Handarbeit aus Niederbayern
Ich trage also ab jetzt Stiefel, die laut Hersteller aus jeweils rund 120 Einzelteilen bestehen, alle von Hand zu einem hochqualitativen Ganzen zusammengefügt. Das merkt man sofort. Frey Daytona verwendet nur erstklassiges Rohmaterial; dass meine Evo Sports nach etwas Pflege und Kosmetik noch für weitere 10 Jahre gut sein würden, spricht unbestritten dafür.

Das wird in Zukunft noch besser aussehen – mit den Security Evo G3

Der Ordnung halber: Dieser BlogPost wurde trotz Nennung des Herstellers weder finanziell noch anderweitig unterstützt.
Tolle Schuhe Jürgen!
Erinnert mich wieder an einen Spruch (aus der Werbung?) „Gott haben sie schöne Schuhe!“.
Ich wünsche Dir viele schöne Kilometer und Geschichten mit den neuen Schuhen!
Hoi Oli,
vielen Dank. Aktuell habe ich noch ein leichtes Schischuh-Gefühl damit, aber das wird schon werden *g*
Schaut gut aus. Ich finde es sehr wichtig, wenn man den für sich passenden Stiefel gefunden, hat, der einfach für einen gemacht ist. Seit über acht Jahren ist das für mich mein ICON Elsinore, der zwar bei Dauerregen durchlässig wird, aber sonst saubequem ist, gut aussieht und ein tolles Schutzniveau hat.
Danke Dir!! 😉
Ich hab noch ein paar Alpinestars Vector im Keller – die waren damals auf der Supermoto maximalst cool. Damit kam ich aber leider nie unter den Mini-Schalthebel der Duc *lol*