Ausprobiert: Die Textilkombi „Offlane“ von Rukka

Rukka Motorsport hat mir für die diesjährige Foto-Exkursion durch Frankreich mit Uli (moppetfoto.de) und Julia (maedchenmotorrad.de) die Textilkombi Offlane mit Gore-Tex^® geschickt. Damit fuhr ich 2.000 km weit durch Italien, die Schweiz und Frankreich sowie durch Hitze, Kälte – und die Sintflut ..

Ich schicke voraus: Wenn mein Schritt nach 150 Kilometern Fahrt durch strömenden Regen trocken bleibt, hat der Motorrad-Anzug schon gewonnen. Daher kommt das eigentliche Fazit schon jetzt: Die Rukka Offlane hat mich vollkommen überzeugt.

Auf der Fahrt mit meiner Zero SR/F in Richtung Zentralschweiz kam Wasser von oben, von unten, von der Seite und von hinten, aber es blieb draußen. Meine über 20 Jahre alten Stiefel (ja, ich weiß ..) hatten dem feuchten Element nichts entgegenzusetzen, auch im Helm wurde es mit der Zeit ungemütlich.

Vollkommen
 überzeugt

Die Offlane Gore-Tex^®–Kombination von Rukka aber wehrte sich erfolgreich. Ihre Außenschicht sog sich natürlich voll, war am Abend doppelt so schwer wie am Morgen und hinterließ kleine Pfützen unter mir, aber die Inlays von Jacke und Hose hielten mich trocken. Über Nacht trocknete der Anzug wieder vollständig – der Start in den sonnigen Süden war also ungetrübt.

Schon vor dem buchstäblichen Eintauchen ins Nass fand ich die Kombi aus Polyamid und Cordura^® 500D erstklassig. Es mag an meiner Ungeschicklichkeit liegen – aber es gelang mir bisher nur selten, an einer Textilkombi den Verbindungsreißverschluss zwischen Jacke und Hose ohne fremde Hilfe zu schließen. Bei der Offlane schaffte ich das beim ersten Mal. Dazu freute mich der sehr angenehme Jackenkragen – dass ich ihn überhaupt an meinem Hals ertrage, ist große Klasse.

Außerdem sehr gut: die Armabschlüsse passen locker über lange Handschuhe und lassen sich – ja, auch mit Handschuhen – einfach anpassen bzw. verschließen. Meine bisherige Kombi kennt hier nur das Prinzip „kurze Handschuhe“ oder „Zugluft am Arm“.

Features
 ohne Ende

Die Offlane-Jacke kommt mit vier Außentaschen, davon ist eine wasserdicht. Dazu gibt es zwei Innentaschen und eine weitere am Rücken. Das herausnehmbare Gore-Tex^®-Innenfutter hat ebenfalls zwei wasserdichte Taschen. Für mich des Guten zuviele Möglichkeiten, meine Sieben Sachen unterzubringen. Da auch die Hose drei Taschen bietet, haben sich meine Mitreisenden mehr als einmal über meine Suchaktionen amüsiert. Irgendwann nutzte ich nur noch eine Jacken-Innentasche für das SmartPhone und die wasserdichte Tasche an der Hose für mein Portemonnaie.

Belüftungsöffnungen hat die Jacke natürlich auch: am Bauch, an den Seiten, auf dem Rücken, auf den Schultern, auf der Brust und unter den Armen. Angesichts dieser Menge verblüfft mich die Wasserdichtigkeit umso mehr.

Die Jacke in Größe 52 ist mir leider etwas zu weit geschnitten. Die zahlreichen Stretcheinsätze an den Seiten, am oberen Rücken und an den Armen hätten sicher eine Nummer kleiner erlaubt. Die Weiten an Ober- und Unterarmen können zusätzlich mit Druckknöpfen verstellt werden, dazu kommen ein einstellbarer Taillengürtel und ein Schrittgurt.

Jacke
 wie Hose

Die Offlane-Hose steht der Jacke in Sachen Verarbeitung und Qualität natürlich in Nichts nach. Material und Innenfutter sind das gleiche, zusätzlich gibt es einen rutschfesten Lederbesatz am Hintern sowie robuste Lederteile an den Innenknien und am Beinende. Schäden am Textil durch heiße Motorteile (Moment – welche heißen Motorteile? *g*) werden so verhindert.

In den Kniekehlen und am Schritt finden sich Stretcheinsätze, der lange Reißverschluss am Beinende ist genial – denn er macht das An- und Ausziehen der Stiefel einfacher. Die Belüftungsöffnungen auf der Front und hinter den Oberschenkeln wirken – selbst die drückende Hitze im nachmittäglichen Martigny blieb erträglich.

Auch die Hose war mir leider eine Kleinigkeit zu weit. Obwohl ich auf der Tour reichlich Raclette und Tarte au myrtille verzehrte, musste ich den beidseitigen Bundverschluss komplett ausreizen. Ich werde mir wohl die optionalen und per Klett zu befestigenden Hosenträger von Rukka besorgen.

Was mag
 ich kritisieren?

Wenig. Einzig der Klettverschluss des an sich sehr angenehmen Jackenkragens fiel mir negativ auf, denn er verhakte sich beim Anziehen zuverlässig im Innenfutter und zog dort Fäden.

Die Gore-Tex^®-Inlays machen die Handhabung etwas kompliziert – denn sie sollten bestenfalls immer mit dabei sein und benötigen so Stauraum auf dem Motorrad. Das Zweikammer-System eines deutschen Mitbewerbers ist aus meiner Sicht für eine Allround-Kombi praktischer.

Mir fehlt der klassische Knopf am Hosenbund – und ich fand es schade, wie schnell der farbenfrohe Kombi im Schweizer Regen verschmutzte. Ein Reinigungsversuch von meiner Seite steht noch aus.

Mein Fazit
 nach 2000 Kilometern

Qualität lässt sich spüren. Die selbst ohne Gore-Tex^®-Inlays erstaunlich schwere Offlane-Kombi überzeugt mich mit erstklassiger Verarbeitung, vielen Features und durchdachten Details. Ich mag die weiten Arm- und Beinabschlüsse, die funktionale Belüftung und das unauffällige Tragegefühl. Weder im eisigen Regen auf dem 2770 m hohen Col de l’Iseran noch in der dampfenden Hitze des Walliser Talkessels fühlte sich der Anzug irgendwie „falsch“ an. Alle Reißverschlüsse lassen sich gut greifen und bedienen, die Druckknöpfe an den Außentaschen schließen satt und sicher.

Übrigens: Rukka gewährt auf die Offlane-Textilkombi eine Garantie von 5 Jahren.

Ausprobiert
 und für gut befunden

Daher, an dieser Stelle: Vielen Dank, Rukka Motorsport, für Eure wertvolle Unterstützung!!

Bestens dazu passend: