Jedes Leben hat einen Soundtrack, davon bin ich überzeugt. Mein eigener – ich nenne ihn „Ewige Songs“ – spielt fast ausschließlich in der härteren Ecke des Musik-Spektrums. Und trotzdem geht er oft genug direkt ins Herz.
„Midnight Serenade“
(Arch / Matheos)
Kein einfacher Stoff. Beim ersten Hören verwirrt die markante Stimme – und noch mehr der ungewöhnliche Gesangsstil – von John Arch.
Irgendwann versinkt man dann im Gitarrenspiel von Jim Matheos und kann das Drumming von Bobby Jarzombek einfach nicht mehr fassen.
Das Album „Sympathetic Resonance“ ist 2011 erschienen, ich höre es immer wieder. Für mich ein absolutes Meisterwerk.
„Only Pain“
Gojira)
Kickt, und zwar heftig. Eine aggressive Stimme, dumpf heruntergestimmte Gitarren, gnadenloses Übersteuern und ein Drumming wie aus dem Maschinengewehr. Das einem der Bass von den Füßen weht, passt dazu.
Auch dieser Song ist nur ein Ausschnitt aus einem ultra-starken Album: „Magma“ von Gojira gehört in jede Sammlung.
„Home“
(Dream Theater)
I remember I was told there’s a new love that’s born for each one that has died
Dieser Song aus dem Meisterwerk „Metropolis, Part 2: Scenes from a Memory“ geht mir immer noch sehr sehr nahe. 1996, mitten in einer schweren, dunklen Zeit meines Lebens, erschien das Album. „Home“ verdanke ich einige traurige, schmerzhafte Stunden, aber auch sämtliche nachfolgenden guten Jahre.
Auf einem Konzert in München konnte ich dies der Band dann auch persönlich mitteilen.
„Harvester of sorrow“
(Metallica)
You’ll suffer unto me
Im Grunde ist das ganze Album „And Justice for All“ ein ewiges Werk und aus meiner Sicht der Höhepunkt des Schaffens von Metallica. Der Sound war Ende der 80er verstörend – selbst heute wird’s beim Abspielen dieser Platte merkbar kälter im Raum. Nie zuvor hörte ich ein derartig progressives und dennoch reduziertes Schlagzeug, derartig kalte und sterile Gitarrenklänge.
Kein Song auf dem Album ist dabei schmerzhafter als „Harvester of Sorrow“ – für mich die Essenz des Albums.
„Imperium“
(Machine Head)
My middle finger raised
Metal pur, hart, gewaltig, laut – eine Hymne. Der Song mitreißend, der Gesang zornig, das Drumming eine Attacke, und am Ende braucht man ganz viel Luft, um sich von dieser massiven, gnadenlosen Metal-Walze zu erholen.
„Cowboys from hell“
(Pantera)
Aimed at you
Ein Neckbreaker. Ich hörte Cowboys..“ das erste Mal unvorbereitet auf einem Konzert, bei dem Pantera Vorgruppe war. Damals schüttelte ich dem Drummer die Hände, ohne zu wissen, wer es war. Und bangte dann mit Dimebag Darrell Face to Face – ein Verrückter an der Gitarre, der die Metal-Welt umgekrempelt hat. Rock in Peace!!
„Master of Puppets“
(Metallica)
Dedicated to how I’m killing you
Ein, wenn nicht sogar DER Klassiker. Dieser Song geht, rockt, passt und schädelt immer. Schnell, aggressiv, verstörend, mit einer morbiden Stimmung, die es sonst nur nachts auf einem nebeligen, verlassenen Friedhof gibt.
Ein Meilenstein des Metal.
„Bleed“
(Meshuggah)
I’m no one now, only agony
Textlich gibt es bei diesem maximal aggressiven Song nicht viel zu verstehen; es wird massiv gegrowled. Die Faszination liegt im unfassbaren Drumming. Es gibt Dutzende Reaktions-Videos auf YouTube, die das Spiel von Tomas Haake sezieren. Als Normalsterblicher versteht man es trotzdem nicht. Anhören und kopfschüttelnd zurückbleiben.
„Cryin’ like a bitch!!“
(Godsmack)
I’m tougher than nails
Es gibt einige aggressive Metaller – aber so aus tiefstem Herzen zornig wie die Jungs von Godsmack zelebrieren nur wenige Bands den Power-Metal.
„Poundcake“
(Van Halen)
She’s gotta have a soul, or it won’t feel right
Mit dem Bohrfutter einer Bohrmaschine die Saiten schrubben – alleine deswegen ist dieser Song ewig. Van Halen begleiten mich seit Jahrzehnten mit ihrem wirklich genialen Sound.
„Even the gods must die“
(Nile)
Magnificent .. colossal
Death Metal kann ich nicht täglich hören – zu anspruchsvoll ist diese Metal-Spielart. Aber DIESER Song aus den sandigen, verfallenen Palästen der alten ägyptischen Pharaonen ist die Ausnahme.
„Eyes of a stranger“
(Queensrÿche)
Looking back at me
Queensrÿche ist ein Wunder. Die Stimme von Geoff Tate ist ein Wunder. Das gesamte Album „Operation: mindcrime“ ist ein Wunder. Der letzte Song des Albums, „Eyes of a stranger“, ist dabei mein persönliches Highlight. Gänsehaut pur, auch nach Jahrzehnten.