
Jetzt ist es fix: Im Sommer 2023 wird am Stilfserjoch erstmals eine Einbahnregelung eingeführt. Die Verwaltung des Nationalparks und die Regierungen der drei angrenzenden Regionen Südtirol, Lombardei und Graubünden haben sich nach langen Verhandlungen geeinigt – „Stelvio 2023“ wird konkret.
Liebe Freunde – DAS war mein Satire-Beitrag zum 1. April.
Bitte nicht ganz ernstnehmen 😉

In der März-Abstimmung des Führungsgremiums Nationalpark Stilfserjoch und der Verantwortlichen der Strada Statale 38 dello Stelvio fanden die Verhandlungen über die künftige Verkehrsgestaltung auf Italiens höchstem Gebirgspass ein erfolgreiches Ende. Im Beisein von internationalen Verkehrsexperten wurde ein Konzept verabschiedet, das für alle Sektoren der angrenzenden Regionen und vor allem für die einzigartige Landschaft des Ortlergebiets zukunftsweisend ist.
Die seit Jahrzehnten immer wieder – und erfolglos – diskutierte Mautlösung für die Überquerung des Passes wurde schon im Herbst 2022 endgültig verworfen. Stattdessen haben die Verantwortlichen unter dem Arbeitstitel „Stelvio 2023“ das immer wichtiger werdende Thema der nachhaltigen Verkehrslenkung im Hochgebirge von Grund auf neu gedacht – und konnten nun zur Freude aller Beteiligten eine abgestimmte Neuregelung verabschieden.
Neue
Verkehrsführung
Die Verordnung, die mit Ende der Wintersperre, also voraussichtlich ab Samstag, 20. Mai 2023, in Kraft tritt, sieht im Wesentlichen eine Einbahnregelung von Trafoi bis zur Passhöhe vor und betrifft alle motorisierten Fahrzeuge: Pkw, Kleintransporter, Motorräder und Wohnmobile. Fahrräder, auch E-Bikes, sind vorerst ausgenommen, ebenso die Linienbusse der sta AG.
Hauptgründe für die Umsetzung dieser im Alpenraum einzigartigen Maßnahme: die immer stärker ansteigende Zahl von Motorradstürzen sowie lange Staus an Engstellen durch überbreite Fahrzeuge.

Die neue Einbahnregelung soll helfen, solche Stürze zu vermeiden
Von der neuen Regelung erhofft man sich unter anderem einen gleichmäßigeren Verkehrsfluss. Nun können Motorradfahrer die engen Rechtskurven weiter außen anfahren, die Sturzgefahr wegen zu geringer Geschwindigkeit wird deutlich minimiert. Auch für Wohnmobile wird die Fahrt endlich einfacher. Ihnen trägt das neue Verkehrskonzept mit einer Erleichterung Rechnung: Ab dem Sommer 2023 dürfen erstmals Wohnmobile mit einer Länge von maximal 7,5 Metern die SS 38 befahren.
Für Radfahrer gibt es ebenfalls eine Neuerung: Für sie wird eine 1,5 Meter breite Fahrspur ausgewiesen, die den im Sommer 2022 errichteten Radweg von Prad bis zur Ortschaft Stilfserbrücke sinnvoll ergänzt. Für den motorisierten Verkehr gilt an den engsten Stellen der Fahrbahn entsprechend ein Überholverbot. Um bei Nichterreichen der Passhöhe eine Rückfahrt ins Tal zu ermöglichen, sind Fahrräder vorerst von der Einbahnregelung ausgenommen.
Grenzüberschreitende
Zusammenarbeit mit der Schweiz
Das innovative Verkehrskonzept „Stelvio 2023“ wurde nur durch die intensive Zusammenarbeit mit den Schweizer Behörden möglich. Um eine Ampelregelung mit langen Rotphasen auf dem Stilfserjoch zu vermeiden, hat die Graubündner Regierung in der gesetzgebenden Sitzung vom 17. März 2023 beschlossen, die Befahrung des Umbrailpasses ebenfalls nur noch in eine Richtung, also von der Passhöhe talwärts nach Sta. Maria Val Müstair, zu erlauben.
Für die Besucher der Nationalparkregion Stilfserjoch ergibt sich durch die neue, grenzüberschreitende Verkehrsregelung die Möglichkeit einer einmaligen, 65 Kilometer langen Rundreise durch mehrere Länder, Klimazonen und hochalpine Kulturlandschaften.
Eine einzigartige
Rundreise in den Alpen
In kürzester Zeit erreicht man vom Apfelgarten des Vinschgaus die steinerne Landschaft des Nationalparks – ohne Gegenverkehr. Der Umbrailpass führt in die mystische Welt des Val Müstair mit seiner einzigartigen Sprache und dem UNESCO-Weltkulturerbe Kloster St. Johann. Auf dem Rückweg nach Prad laden die mittelalterliche Stadt Glurns und das ursprünglich gebliebene Dorf Schluderns mit der mächtigen Churburg am Berghang zu einem Besuch ein.
Die Verwaltung des Nationalparks Stilfserjoch, die Regierung der Autonomen Provinz Bozen, der Regionalrat der Lombardei und nicht zuletzt die Bündner Regierungsräte freuen sich über die nun erzielte Einigung im Rahmen des Projektes „Stelvio 2023“ und sind überzeugt, die Region rund um Ortler und Piz Umbrail spürbar aufzuwerten.

Weitere Infos zum Projekt „Stelvio 2023“ erteilt die Koordinationsstelle Nationalpark Stilfserjoch unter +39 0473 92 16 8 oder per E-Mail unter senso-unico@passo-stelvio.com.