Der Passo di Giau war mir bis zum Sommer 2023 unbekannt. Natürlich habe ich von ihm gehört, denn viele meiner Kollegen fahren ihn regelmäßig. Aber auf der Landkarte hätte ich ihn ohne Hilfe nicht gefunden. Uli von moppetfoto.de fuhr schließlich voraus und wir haben diesen wunderbaren Pass drei Tage lang auf uns wirken lassen.
Dieser Text über den Passo di Giau erschien in der Reihe „Passportrait“ im Magazin MOTORRAD, Europas größter Motorrad-Zeitschrift, Ausgabe 19.2023 (September). Nachstehend ein Auszug davon. Das Passportrait ist eine Kooperation zwischen Uli von www.moppetfoto.de und mir.
Der Passo di Giau liegt in einer weitläufigen Almlandschaft, umrahmt von markanten und geheimnisvollen Bergen. Um diese Weidegründe wurde über Jahrhunderte gestritten – Habsburger und Veneter beanspruchten sie gleichermaßen für sich.
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Die über den Pass führende SP 638 biegt bei Pocol, ein paar Kilometer von Cortina d’Ampezzo entfernt, links von der Großen Dolomitenstraße beziehungsweise von der Ostrampe des Falzarego-Passes ab. Sie verläuft zu Beginn relativ flach, ein kurzes Stück sogar abwärts, bevor sie nach der Überquerung des Falzarego-Baches durch dichten Wald ansteigt.
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Wer bei der Suche nach der schönsten Linie durch die vielen Serpentinen, insgesamt 55 auf den beiden Passrampen, den Blick vom sich windenden Asphalt lösen kann, entdeckt schon jetzt die zwischen den Baumstämmen hervorblitzenden Steinstrukturen der imposanten Dolomiten-Türme.
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Der Anblick dieser bleichen Bergkolosse wird insbesondere in den Morgen- oder Abendstunden, im warmen Sonnenlicht, zum unvergesslichen Erlebnis.
Die ewige Arbeit der Erosion ist an diesen nicht enden wollenden Bergketten mehr als plakativ erkennbar – hausgroße Quader hängen in steilen Schotterhängen, scheinen jederzeit weiter abrutschen zu wollen. Das erweckt den Eindruck von kompletter Verwüstung, und doch stehen selbst auf den höchsten Steinnadeln einzelne Bäume und trotzen dort der aggressiven Witterung.
Wenig überraschend, war auch die Gegend um den Giau-Pass im Ersten Weltkrieg bitter umkämpft. „La Grande Guerra“ – der große Krieg – wird an vielen Stellen in Schautafeln und restaurierten Stellungen thematisiert und aufgearbeitet.
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Rechter Hand zieht ein imposantes Felsenmeer zu Füßen der „Cinque Torri“ – italienisch für Fünf Türme –, eines der bekanntesten Klettergebiete der Alpen, vorbei. Mit Erreichen des Rifugio Fedare auf 2000 Metern Meereshöhe bleibt eine uralte Kulturlandschaft zurück, die von verwitterten, geschwärzten Holzhütten, aber auch von nicht mehr ganz so modernen Aufstiegsanlagen und etwas missratenen Hotelbauten geprägt ist.
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Auf der zehn Kilometer langen Südwest-Rampe werden 29 zum Teil gefühlt übereinander liegende und im unteren Verlauf auch in kürzester Abfolge ineinander übergehende Serpentinen durchfahren. Die Kraft des in die Tiefe stürzenden Costalunga-Bachs wird in mehreren gemauerten Steinstufen gebremst, dennoch liegen in seinem Bett Felsbrocken immenser Größe. Ob man hier bei einem Sommergewitter mit zu erwartendem Wildwasser unbesorgt über die Brücken fahren mag?
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In der Nähe bieten zahlreiche weitere Dolomiten-Klassiker eine Fortsetzung. Aber das wohl beeindruckendste Panorama-Erlebnis in der Umgebung bleibt oben, auf der Passhöhe des Passo di Giau.
Passportrait Passo di Giau: Dankeschöns, High-Fives & Links
- Rukka Motorsport
Auf der Fahrt über den Passo di Giau taten mir erneut Textilkombi und Handschuhe von Rukka beste Dienste. Egal, ob in großer Hitze oder bei morgendlichen, eisigen Regenschauern. - SW-Motech
Die geräumige Pro Travelbag Hecktasche und der superpraktische Pro Enduro Tankrucksäcken von SW-Motech begleiteten mich auch auf dieser Passportrait-Tour. Zusätzlich durften wir der wunderschönen Ducati DesertX von SW-Motech die Serpentinen des Giau zeigen – dafür bedanken wir uns sehr! - Nolangroup Deutschland
Einmal mehr hat der geniale X-lite X-1005 Ultra Carbon bewiesen: Er ist ein Topp-Helm. Komfortabel in Fahrt, praktisch beim Fotografieren. - Zero Motorcycles DACH
Vielen Dank für die Bereitstellung der genialen DSR/X! Das perfekte Motorrad für die Tour durch das Welterbe Dolomiten. Elektrisierend! - Rifugio Malga Giau
Wir genossen erstklassige Küche und ruhige Nächte in der wunderschönen Berghütte auf 2000 Metern Meereshöhe. Grazie Mille!
Bestens dazu passend:
Inside Stilfser Joch: Vor neun, nach vier
Gemeinsam auf das Stilfser Joch
Stilfser Joch – Zähl‘ von 1 bis 10!
Viel Spaß beim Betrachten!
Gestern war ich zufällig auf dem Pass di Giau. Echt genial . Mega viele Leute waren anwesend.
Hy Jürgen!
Was für ein schöner Beitrag vom Passo Giau. einem meiner Lieblingspässe.
im kommenden Jahr steht er definitiv auf meiner Liste.
Danke für die Inspiration. Mach weiter so, denn die Beiträge sind Klasse.
Schöne Grüsse
Bine
Hoi Bine,
Vielen Dank für Deinen Kommentar – das schätze ich sehr!
Der Sommer 2024 ist schon so gut wie durchgeplant, bin gespannt, ob Dir die neuen Pässe auch so gut gefallen.
Alles Liebe für Dich!